Urbane Wärmewende

Viele bunte Veranstaltungen bringen das Leben zurück in die City
© Benito Barajas
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Sie fallen sofort auf, die vielen Baustellen in der City. Die meisten davon sind echte „Baustellen für das Klima“ und damit eine wichtige Investition in die Zukunft der Innenstadt. Das Projekt klimafreundliche Wärmeversorgung der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) ist inzwischen weit fortgeschritten bald werden viele der kleinen Baustellen verschwunden und die Oberfläche der Straßen und Plätze wieder aufbereitet sein. Und dann? „Dann wird man zwar nichts mehr von der Millioneninvestition im Boden unter unseren Füßen sehen, doch die City besitzt dann ein modernes und zukunftsfähiges Wärmenetz mit Vorbildcharakter“, erklärt Arnulf Rybicki, Dezernent für Bauen und Infrastruktur bei der Stadt Dortmund.

Doch warum ist es überhaupt nötig, an so vielen Stellen in der Innenstadt die Erde aufzureißen?

Bisher ist die City über ein rund 70 Jahre altes Dampfnetz mit gasbasierter Wärme vom Kraftwerk Dortmund in der Weißenburger Straße versorgt worden. Dieses Wärmesystem ist allerdings in die Jahre gekommen und muss daher erneuert werden. DEW21 hat sich dabei gegen eine reine Sanierung und für die Neugestaltung der Wärmeversorgung entschieden. Dafür investiert der Dortmunder Energieversorger mehr als 100 Millionen Euro. Künftig wird die Abwärme von den Deutschen Gasrußwerken mit Sitz am Dortmunder Hafen genutzt. Dazu wird das marode Leitungssystem durch moderne Heißwasserleitungen mit wenig Wärmeverlusten ersetzt. Die Nutzung der Abwärme ist dabei wesentlich nachhaltiger und klimafreundlicher: Insgesamt 45.000 Tonnen CO2 werden so künftig im Jahr eingespart. „Die Fernwärme ist in einer Großstadt wie Dortmund der Schlüssel für eine schnelle und kosteneffiziente Wärmewende. Sie ist außerdem für viele Großstädte Europas Vorbild. Durch die überwiegende Nutzung von Abwärme können wir die CO2-Emissionen um über 80 Prozent reduzieren“, erklärt Peter Flosbach, Technischer Geschäftsführer der DEW21.

80 Prozent der Fernwärme-Baustellen abgeschlossen

Um diese umfangreiche Umstellung zu realisieren, wird das Wärmenetz schrittweise modernisiert. Mittlerweile ist die Westtrasse vom Dortmunder Hafen in die Innenstadt fertiggestellt. Wenn es nach den Arbeiten im Erdreich wieder ans Verfüllen geht, werden die Oberflächen zunächst meistens provisorisch mit Asphalt hergestellt. Die ursprünglichen Pflasterungen der Straßen und Plätze können nicht immer sofort wieder eingesetzt werden, doch DEW21 versucht alles, um dies zu beschleunigen. Am Alten Markt und in der Betenstraße wurde die Oberfläche beispielsweise pünktlich zum Auftakt der Outdoor-Veranstaltungs-Saison in der City, dem E-Bike-Festival, fertig.

Aktuell wird noch an mehreren Orten in der Innenstadt sowie an der Osttrasse gearbeitet. Dabei sind bereits 80 Prozent der Fernwärme-Baustellen abgeschlossen. Und noch in diesem Jahr wird der Aufbau der neuen Wärmeinfrastruktur in der Innenstadt vollendet sein. Aber auch danach wird der Ausbau der klimafreundlichen Fernwärme in Dortmund fortgesetzt. Ab 2023 soll das Wärmenetz zunächst von der Innenstadt auch in südlicher Richtung erweitert werden.

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